GESCHICHTE

Ein Blick in die Vergangenheit

© Joachim Weger

WILLKOMMEN AUF DER GRUBE BINDWEIDE –
wo Geschichte unter Tage lebendig wird

Diese Grube ist weit mehr als ein stillgelegtes Bergwerk – sie ist ein Ort gelebter Industriegeschichte, technischer Meisterleistung und regionaler Identität. Kommen Sie mit auf eine Reise durch fast zwei Jahrhunderte Bergbaugeschichte im Westerwald.

Vom ersten Spatenstich bis zur größten Grube der Region

Bereits 1837 wurde das Grubenfeld unter dem Namen „Maria an der Bindweide“ an Henry Manour aus Dillenburg verliehen. Doch schon 1841 fiel das Feld wieder zurück an den Landesfiskus – es fehlte an finanziellen Mitteln, um den Betrieb fortzuführen.

Erst 1853 übernahm der Unternehmer Theodor Stein die Grube und begann mit der gezielten Erkundung der Lagerstätten. Schon zwei Jahre später vereinte er 72 kleine Einzelgruben zu einem Großbetrieb unter dem Namen Grube Bindweide.

1864 begann der Vortrieb des Tiefen Bindweider Stollens, der das Tor zu den reichsten Erzvorkommen im Revier Daaden-Kirchen öffnen sollte.

Historisches Bild, Arbeiter-Gruppe mit Werkzeuge und Schürzen bekleidet vor einem Gebäude
© Joachim Weger
Historisches Bild, vier Arbeiter stehen in Gestein und Geröll
© Joachim Weger

Harte Arbeit, große Technik – und auch tragische Momente

1872 brachte eine dunkle Stunde für die Grube: Bei einem schweren Unglück kamen 14 Bergleute ums Leben. Auch Theodor Stein verlor seinen Neffen und entschloss sich schweren Herzens, die Grube an die Firma Krupp zu verkaufen. Diese führte den Ausbau mit modernen Mitteln weiter.

  • 1880: Errichtung des ersten Maschinenschachts auf der Bindweider Höhe
  • 1909: Zweite Schachtanlage – Tiefe bis 500 Meter
  • 1913: Verlagerung der gesamten Tagesanlagen auf die Höhe – logistisch ein Meisterstück

In ihrer Blütezeit war die Grube Bindweide eine der größten Gruben im gesamten Siegerland:

Über 5 Millionen Tonnen Eisenerz wurden hier gefördert.
Mehr als 900 Arbeiter sorgten täglich für den reibungslosen Betrieb – über und unter Tage.

Schließung und Neuanfang

Die Grube wurde 1932 geschlossen – schlechte Abbaubedingungen und die Weltwirtschaftskrise gaben den Ausschlag. Jahrzehntelang schlummerte sie im Dornröschenschlaf – als sogenannte Reservegrube. Doch ein Neuanfang kam:

1981 wurde der Tiefe Bindweider Stollen wieder geöffnet.
Ehrenamtliche Helfer, viele von ihnen ehemalige Bergleute oder deren Nachfahren, begannen mit Herzblut und Schaufel die Anlage wieder herzurichten.

1987, nach fünf Jahren harter Arbeit, wurde die Grube Bindweide als Besucherbergwerk eröffnet.

Historisches Bild, mehrere Arbeiter mit Werkzeugen befinden sich vor dem Grubeneingang
© Joachim Weger
Schwarz-weiß-Aufnahme einer Außenansicht eines Gebäudes, über der Tür steht "Schmiede" geschrieben
© Joachim Weger

Modernisierung für neue Generationen

Seit 2013 entwickeln wir das Besucherbergwerk stetig weiter:

  • Der Museumsteil wurde komplett modernisiert – mit Multimedia, interaktiven Stationen und neuen Schwerpunkten rund um Geologie, Technik und Leben unter Tage.
  • Ein neuer Förderturm auf der Steineberger Höhe lädt seit Oktober 2013 zum Rundblick über den Westerwald ein.
  • Eine originalgetreue Grubenschmiede wurde errichtet – hier können Besucher selbst den Hammer schwingen und erleben, wie aus Rohmetall ein fertiges Produkt entsteht.

Am 18. Mai 2014 wurde das neue Besucherzentrum feierlich wiedereröffnet – mit einem zünftigen Bergmannsfest, wie es sich gehört.

ERLEBNIS BESUCHERBERKWERK

Besuchen Sie uns!

Die Grube Bindweide ist heute ein lebendiger Lernort für Jung und Alt.

Hier erleben Sie:

  • Originale Strecken unter Tage
  • Spannende Einblicke in Geologie, Technik und Geschichte
  • Aktive Schmiedevorführungen
  • Führungen mit Menschen, die wissen, wovon sie reden – weil sie es selbst erlebt oder weitergegeben bekommen haben

Ob als Familie, Schulklasse, Wandergruppe oder Technik-Fan:

Hier wird die Geschichte des Bergbaus greifbar, hörbar und spürbar.

Glück auf und bis bald in Steinebach in der Grube Bindweide!